4 Steps Jüngerschaftsschule
Auf den folgenden Seiten kannst du lernen, wie du den Auftrag „Macht zu Jüngern!“ in vier Schritten umsetzt:
Gewinnen, Festigen, Trainieren und Senden.
GEWINNEN
So wie du selber zum Glauben an Jesus gekommen bist, gewinnst du nun deine Freunde, Nachbarn, Kollegen usw. für den Glauben an Jesus Christus, indem du Zeit mit ihnen verbringst, für sie betest, ihnen deine Geschichte und von Jesus erzählst.
Du kannst mit deinen Freunden den ersten Abschnitt «Jünger werden» durcharbeiten und sie anschließend taufen.
FESTIGEN
Du festigst den jungen Glauben deiner Freunde, indem du ihnen deinen Glauben zeigst, sie in dein Leben hineinsehen lässt. Gemeinsam könnt ihr den Abschnitt «Festigen» studieren.
TRAINIEREN
Investiere dich in deine «Jünger». Am besten, du gründest eine kleine Gruppe mit ihnen zusammen. Trainiere sie im Leben als Nachfolger von Jesus. Motiviere sie, mit dir zusammen den Abschnitt «Training» zu studieren und umzusetzen, damit sie weiter wachsen können.
SENDEN
Beauftrage deine «Jünger», eine eigene Gruppe aufzubauen und hilf ihnen dabei. Als Vorbereitung dazu dient der Abschnitt «Sendung».
Mit wem bist du konkret in der Jüngerschaft unterwegs?
Die Grundlage für die Jüngerschaft anhand Matthäus 28,18-20:
📖 Matthäus 28, 16-20
Fragen:
- Wieso ist dieser Text so wichtig?
- Was sagt Jesus hier?
Jesus ist auferstanden und spricht nun zu den Jüngern. Als Erstes sagt Jesus, dass er nun alle Macht habe. Jesus tritt offiziell seine Königsherrschaft an. Er spricht über seine Macht als König. Er schliesst dann mit einer Verheissung ab. Diese Verheissung gibt er als König, nämlich: Er wird immer bei ihnen sein, denn er ist anwesend und nicht abwesend. Dazwischen gibt Jesus als König seine Absicht kund. Dieser Auftrag ist also eingebettet in die Königsherrschaft, denn er steht zwischen dem Machtwort und der Verheissung.
Der Auftrag umfasst vier Verben:
- Πορευθέντες (poreuthéntes): weggehen,
- Μαθητεύσατε (mathetéusate): zu Jüngern machen,
- Βαπτίζοντες (baptízontes): taufen,
- Διδάσκοντες (didáskontes): beibringen.
Interessanterweise ist das Verb «zu Jüngern machen» in der Befehlsform. Die drei anderen Verben sind Partizipien, welche das Verb in der Befehlsform genauer beschreiben. Mit anderen Worten sagt Jesus, die Jünger sollen andere zu Jüngern machen, indem sie gehen, indem sie taufen und ihnen beibringen, was Jesus getan und gesagt hat. Das ist der Auftrag, den wir auch heute noch haben! Nichts anderes ist so entscheidend, als dass wir andere zu seinen Nachfolgern machen! Dazu müssen wir uns aufmachen, unsere Bequemlichkeiten und unser gewohntes Umfeld verlassen und weggehen. Weggehen kann ich bekanntlich nicht, wenn ich zuhause bleibe und mich stillhalte. Das «Gehen» gehört zum Auftrag und zum Willen Jesu. Gehen kann bedeuten, dass jemand zum Nachbar geht, zu seiner Familie geht, in die Stadt geht, in einen anderen Ort oder in ein anderes Land geht. In diesem, wie in den anderen Aufträgen von Jesus, geht es nie darum, an einem Ort zu sein, grosse Häuser zu bauen und andere dorthin einzuladen. Ein Nachfolger Jesu ist in Bewegung und «geht» oder ist dem Auftrag nicht treu. Kann es manchmal unbequem sein? Ja. Kann es manchmal anstrengend sein? Ja. Aber bei einem Auftrag eines Königs geht es ja auch nicht um mich, sondern um den Auftrag und um den König selbst.
Wenn wir gehen, dann treffen wir Menschen an, die auf die Einladung von Jesus antworten wollen. Sie wollen ebenfalls ihm nachfolgen. Diese Umkehr ist radikal und kommt in der Taufe zum Ausdruck. In der Taufe sterben wir mit Jesus zusammen und stehen mit ihm zu einem neuen Leben auf (Römer 6,3-7). Etwas Neues beginnt im Leben der Menschen, wenn sie sich taufen lassen.
Wenn jemand bereits als Kind oder Baby getauft wurde, ist diese Taufe gültig, denn vor Gott gibt es nur eine Taufe (Epheser 4,5). Doch die Taufe allein nützt nichts ohne einen lebendigen Glauben. Wenn du jedoch von Herzen an Jesus glaubst, darfst du darauf vertrauen, dass Gott dich durch deine Taufe in seine Familie aufgenommen hat.
Wenn jemand noch nicht getauft wurde und sich taufen lassen möchte, kannst du ihn deinem Pfarrer vorstellen, und wir können ihn in einem Gottesdienst taufen.
Jedoch ist damit noch kein Jünger gemacht, wenn er einfach getauft ist. Es geht nicht darum, dass jemand dann schon am Ziel ist. Sondern die Jüngerschaft geht weiter und jedem soll nun beigebracht werden, was Jesus getan und gesagt hat, um dasselbe tun zu können. Das Wort «didáskontes» wird oft als «lehren» übersetzt. Leider wird mit «lehren» etwas Falsches impliziert; dass jemand einfach eine Information empfängt. Aber die Wortbedeutung meint beibringen oder trainieren, sodass der «Schüler» etwas tun kann. Es geht also nicht um das Wissen, sondern um das aktive Tun. Jeder Nachfolger wird dazu ausgebildet, dasselbe zu tun, wie Jesus es tat, indem er selbst wieder geht, tauft und anderen beibringt, was er gelernt und umgesetzt hat. Aus diesem Grund ist es entscheidend, das Leben und die Aufforderungen von Jesus genau zu studieren und diese anderen beizubringen. «Ein Jünger Jesu bringt neue Jünger Jesu hervor. So einfach ist das zu verstehen.» (Schindler 2010:35).
Das Ziel des Auftrags Jesu ist also die multiplikative Jüngerschaft. Menschen wie du und ich, die Jesus nachfolgen, sind aufgefordert zu gehen und andere zur Umkehr zu rufen. Jene, welche ebenfalls Jesus nachfolgen wollen, sollen wir nun taufen und ihnen ALLES beibringen, was Jesus gesagt und getan hat, damit sie dies wieder tun und ebenfalls gehen.
Die Treffen mit deinen Jüngern
Wenn du regelmäßig für eine Person gebetet hast, kannst du sie einladen, sich mit dir zu treffen und gemeinsam die Bibel zu lesen. Es ist sinnvoll, regelmäßige Treffen – wöchentlich oder alle zwei Wochen – fest zu vereinbaren.
Wenn ihr euch trefft, könnt ihr die Zeit nach folgendem Ablauf gestalten:
1. Gebet: Beginnt mit einem Gebet und bittet darum, dass der Heilige Geist persönlich zu euch spricht.
2. Austausch:
- Inwiefern konnte ich die letzte Lektion umsetzen?
- Was fordert mich besonders heraus?
- Wem habe ich von Jesus erzählt?
- Für wen habe ich gebetet?
3. Bibelstudium:
- Geht gemeinsam das Thema durch. Es ist nicht entscheidend, dass du immer alles erklären kannst.
- Jedes Kapitel hat eine Überschrift und verschiedene Bibelstellen.
- Lest die Texte gemeinsam und tauscht euch darüber aus.
- Schreibt auf, was euch besonders wichtig geworden ist.
4. Action Step:
- Welche Bibelverse oder Prinzipien lerne ich auswendig?
- Was setze ich konkret in die Praxis um?
- Für welche Freunde bete ich?
- Wem kann ich das Gelernte weitergeben?
- Wann treffen wir uns das nächste Mal?
- Abschlussgebet:
- Zum Schluss kannst du noch für persönliche Anliegen deiner Jünger beten.